Chnöiblätze und Chöubi-Härze


"Chnöiblätze ond Chöubi-Härze"

Strassentheater im September 2021


Renato Cavoli schrieb für die Theatergruppe Schötz das gut 40-minütige, leicht nostalgische Stück.

Zum Inhalt des Stücks

«Ein Stück über die Kilbi? Über die Schötzer Kilbi? Ob das noch etwas Theatralisches hergibt?» Schötzerinnen und Schötzer, welche ich zu Rate zog, ob ein solches Thema «bespielbar» wäre, schüttelten den Kopf, zumindest was die Neuzeit betrifft. Früher, ja früher da sei die Kilbi noch ein richtiges Dorffest gewesen. Man habe sich auf dieses Dorffest gefreut. Auch viele Heimweh-Schötzer und -Schötzerinnen kamen für einen Tag und oft eine lange Nacht in ihr Dorf zurück. Sie wollten Freunde von früher wieder einmal sehen. Die Kilbi, der Budenbetrieb, der Lebkuchen-Duft und die Aussicht auf hausgemachte Schenkeli und Chnöiblätze zog das Volk fast schon magnetisch an.


Also warum nicht noch einmal eintauchen in die «gute, alte Zeit»? Ein Kilbisonntag in Schötz, irgendwann in den 1960er-Jahren? Damals war die Dorfkilbi ein absolutes Muss für alle Schötzerinnen und Schötzer. Flotte junge Männer mit ihren toll herausgeputzten Bräuten stellten sich zur Schau. Und, falls eine noch «solo» unterwegs war: Ledige Mädchen im «besten» Alter liessen sich noch so gerne an die Dorfkilbi begleiten, oder zum Gang an einen Schiessstand oder ans Glücksrad einladen.


Es ist eine Geschichte um Liebe, Eifersucht, Kilbi-Buben und Kilbi-Meitschi, aber auch mit den fein duftenden Kilbi-Herzen und den Original-Chnöiblätze, welche von Anna auf dem Platz nach guter alter Sitte «übers Knie» fabriziert und vom Publikum verköstigt werden dürfen. Neben vielen anderen bei diesem Outdoor-Theater mit dabei: Der «Billige Jakob», der Mann am Glücksrad, ein Dorforiginal, ein volksnaher Pfarrer, eine Art Heiratsvermittlerin und junge Leute mit wild klopfenden, feurigen Herzen. Einer davon, ein gewisser Röbu, ist aber kein Schötzer. Er stammt aus dem Nachbardorf. Und, das spürt Röbu auf seiner «Brautschau» schnell, er hat an diesem Tag alles andere als ein «Heimspiel»…

 

Renato Cavoli

Spielteam

hintere Reihe (v.l.n.r): Hansruedi Hunkeler, Renato Cavoli (Regie), Martin Strebel, Godi Huser, Thomas Strebel, Marcel Bühler, Tina Reinhard

vordere Reihe: Manuela Frey, Anita Hügi, Susanne Fischer und Tony Graf