Im Paradies

Im Paradies

Uraufführung in der Theaterschüür von Lisbeth Bossart im September 2014


Zum Inhalt des Stücks

Adam Eder erhält von der Heiligen Barbara zum Dank für seine lebensrettende Hilfe drei Wünsche. Da er sich öfters über die Kinder ärgert, die ihm seine Äpfel vom Baum stehlen, äussert er einen sehr ausgefallenen wie fatalen Wunsch: Niemand darf ohne seine Einwilligung vom Apfelbaum herunterklettern.

Als der Tod eines Tages an ihn herantritt und ihn bittet, mitzukommen zum ewigen Licht, kann Eva – Adams Frau -  den „Beinlichrömer“ verleiten, auf den Apfelbaum zu klettern. Damit sitzt der Tod fest und Adam Eder kommt zu seinem ewigen Leben. Die erzwungene Untätigkeit des Todes führt zu verheerenden Missständen auf der Erde.

Diese unhaltbare Situation bleibt dem Himmel nicht verborgen. In einer Krisensitzung bespricht sich Petrus mit den Vertretern des Heiligenrates. Er muss sogar die Hilfe von Luzius in Anspruch nehmen, was die himmlische Angelegenheit allerdings noch komplizierter werden lässt. Eine Lösung scheint ausweglos…


Ein französisches Märchen diente dieser amüsanten Geschichte als Grundlage. Herbert Marberger, der auch bei „Gift und Gloria“ Regie führte, entführt die Zuschauer in den Himmel und wieder zurück. Dabei darf herzhaft gelacht werden, wenn Bauer Eder mit dem „Beinlichrömer“ über den Tod debattiert. . Es darf auch verständnisvoll geschmunzelt werden, wenn sich die himmlischen Krisensitzungen in allzu irdische Diskussionen verlieren...


Herbert Marberger

Buch und Regie

 

Ein paar Gedanken zum Stück

Ewiges Leben! Der Gedanke ist verführerisch. Das Paradies schon zu Lebzeiten! Liebe Zuschauer, allein die Vorstellung von einem Schlaraffenland auf Erden ist zuckersüss. Im Schötzer Theater möchten wir diesem Gedanken für einmal freien Lauf lassen. Liebe Zuschauer, wir entführen sie humorvoll ins Paradies – nicht für ewig, aber wenigstens für zwei Stunden. Dabei werden Sie viel Menschlichkeit erleben und viel schmunzeln können.  Darum erlauben Sie mir – wenigstens im Vorwort – ein paar ernsthaftere Gedanken:


Alle wollen alt werden, doch niemand möchte es sein. Gelebt wird heute in einer auf Jugendlichkeit fixierten Gesellschaft. Der Markt für Produkte und Therapien, die das Altern und den Tod mit all seinen offensichtlichen Zeichen aufhalten sollen, wächst stetig. Da werden Milliardengeschäfte gemacht.

Altern ist aber keine Krankheit. Älter werden ist eine Reise durch Raum und Zeit, bei der sich Körper und Seele verändern, sich einem Ziel entgegen bewegen, das ein Geheimnis der Schöpfung bleibt. Wie menschlich ist da der Wunsch und die Hoffnung auf ein Paradies nach dem Tod - oder vielleicht doch schon vorher?

Die Schweiz gehört laut UN-Bericht zusammen mit Nordeuropa zu den glücklichsten Ländern der Welt. Den Krieg kennen wir nur noch aus den Geschichtsbüchern. In Zürich hat man sich einen „Big Mac“ in 15min erarbeitet. (In Nairobi arbeitet man dafür 158 min.) Wir leben im Schlaraffenland, im Winter essen wir Erdbeeren und im Sommer fahren wir nach Dubai zum Skifahren. Ewiges Glück schon zu Lebzeiten – das Paradies auf Erden.

Und trotzdem gehört die Schweiz zu den Ländern mit einer hohen Suizidrate. Im Schnitt bringt sich in unserem Land laut Bundesamt für Statistik alle vier Tage ein Teenager um. Auch das Paradies scheint seine Schattenseiten zu haben. Vielleicht suchen wir das Glück am falschen Ort. Vielleicht schlummert es in uns? Liebe Zuschauer, ich wünsche Ihnen viel Glück - bei der Suche.


Herbert Marberger

 

Das Spielteam

Adam Eder:              Godi Huser

Eva Eder:                 Beatrice Buob

Vreni Eder:               Sarah Bühler

Sali Berger:              Severin Bucher

Kai Maar:                 Martin Strebel

Fränzi Bühler:          Janine Rähmi

Petrus:                     Hansruedi Hunkeler

Erzengel Michael:    Corinne Hunkeler

Tod:                         Tina Bucher

Luzius:                     Angi Kunz

Hl. Florian:               Thomas Strebel

Hl. Katharina:           Manuela Frey

Hl. Antonius:            Toni Bühler

Hl. Barbara:             Jasmin Stämpfli

Hl. Theresa:             Céline Fischer

 

Produktionsteam

Regisseur:               Herbert Marberger

Regieassistenz:       Marianne Bühler

Am Akkordeon:        Yvonne Käser

Technik:                   Samuel Käser, Sandro Wyss und Leo Steinmann

Maske/Frisuren:      Silvia Purtschert, Luzia Bättig

Kostüme:                 Luzia Blum, Elisabeth Graf

Programm:              Renato Cavoli, Irène Aregger

Theaterbeiz:            Mäni Furrer, Patricia Schnarwiler und Team


9 Vorstellungen im September 2014